Rechtsprechung
OLG Oldenburg, 17.10.1975 - 6 U 215/74 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Entscheidungsdatenbank Niedersachsen
§ 823 Abs. 1 BGB; § 833 BGB
Schadensersatzanspruch bei Eindringen eines brünstigen Rinds in die Bullenweide eines anderen Landwirts und dadurch bedingtem Beinbruch eines das Rind besteigenden Bullen; Schadensersatzanspruch bei wiederholtem Eindringen eines brünstigen Rinds in die Bullenweide eines ... - Wolters Kluwer(Abodienst, Leitsatz/Tenor frei)
Schadensersatzanspruch bei Eindringen eines brünstigen Rinds in die Bullenweide eines anderen Landwirts und dadurch bedingtem Beinbruch eines das Rind besteigenden Bullen; Schadensersatzanspruch bei wiederholtem Eindringen eines brünstigen Rinds in die Bullenweide eines ...
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Verfahrensgang
- LG Oldenburg, 16.10.1974 - 4 O 77/74
- OLG Oldenburg, 17.10.1975 - 6 U 215/74
Papierfundstellen
- NJW 1976, 1270 (Ls.)
- NJW 1976, 573
Wird zitiert von ... (2) Neu Zitiert selbst (3)
- BGH, 20.09.1966 - VI ZR 258/64
Entlastung des Arbeitgebers für Fahrer ohne Fahrerlaubnis
Auszug aus OLG Oldenburg, 17.10.1975 - 6 U 215/74
Allerdings kommt nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs eine Haftung nach § 833 BGB nur in Betracht, wenn die Schädigung durch die eigentliche Tiergefahr verursacht worden ist, d.h. durch ein der tierischen Natur entsprechendes selbsttätiges willkürliches Verhalten eines Tieres (vgl. BGH VersR 66, 1074 NJW 71, 509). - BGH, 15.12.1970 - VI ZR 121/69
Tierhalter als Beteiligte (§ 830 Abs. 1 S. 2 BGB)
Auszug aus OLG Oldenburg, 17.10.1975 - 6 U 215/74
Allerdings kommt nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs eine Haftung nach § 833 BGB nur in Betracht, wenn die Schädigung durch die eigentliche Tiergefahr verursacht worden ist, d.h. durch ein der tierischen Natur entsprechendes selbsttätiges willkürliches Verhalten eines Tieres (vgl. BGH VersR 66, 1074 NJW 71, 509). - OLG Köln, 09.07.1971 - 2 U 100/70
Auszug aus OLG Oldenburg, 17.10.1975 - 6 U 215/74
Es kann jedoch dahingestellt bleiben, ob diese Unterscheidung aufrechterhalten werden kann und ob nicht vielmehr davon auszugehen ist, daß ein Tier gar nicht willkürlich oder natürlich (vernünftig) handelt, sondern instinktiv entsprechend seiner jeweiligen Triebkonstellation (vgl. dazu OLG Köln JZ 72, 408 sowie die Anmerkung zu dieser Entscheidung von Stötter a.a.O.).
- BGH, 06.07.1976 - VI ZR 177/75
Tierhalterhaftung für Deckakte
a) Allerdings wird in letzter Zeit in der Rechtsprechung der Instanzgerichte (OLG Düsseldorf VersR 1956, 226, 227; OLG Nürnberg VersR 1970, 1059, 1060; vgl. auch OLG München OLGZ 1071, 404, 405 und LG Kassel VersR 1965, 699, 700 [Deckakte] sowie LG Köln, MDR 1960, 924 [durch Kuhdung verursachter Verkehrsunfall]) und im neueren Schrifttum (…vgl. Staudinger/Schäfer, BGB 11. Aufl., § 833 Rdnr. 29, 30), eine Tiergefahr verneint, wenn sich ein Tier seiner "natürlichen Veranlagung" entsprechend oder unter dem Zwang dieser Veranlagung bzw. "unter physiologischem Zwang" verhalten hat (vgl. auch OLG Karlsruhe VersR 1969, 808, 809 und OLG Oldenburg NJW 1976, 573). - LG Aachen, 13.11.1991 - 4 O 28/90
Kollision eines Kfz mit einer Kuh auf der Autobahn
Das Ausbrechen eines Tiers aus der Weide und die Behinderung des Straßenverkehrs ist hierbei als eine besonders typische Tiergefahr anzusehen (vgl. OLG Frankfurt/M. VersR 1982, 908 = NJW 76, 573 (574) = VersR 1976, 595 L OLG Köln MDR 73, 582 (583) vgl. auch BGH VersR 1990, 796 (798) = NJW-RR 90, 789 (791).